Kontrolle oder Vertrauen?

Im Moment ist irgendwie alles nicht einfach in meinem Leben und ich bin in einem Zustand, wo ich absolut nicht weiß, was als nächstes kommt. Es ist nichts klar und es gibt nur diesen Tag.

 

Tatsächlich bin ich seit einiger Zeit in diesem Zustand. 

Seit ungefähr drei Jahren bin ich ständig unterwegs. Diese Erfahrung hat mir geholfen zu lernen zu Hause zu sein dort wo ich gerade bin. Es ist nicht sofort passiert, in diesen drei Jahren habe ich verschiedene emotionale Phasen durchgemacht. Ich hatte Angst, ich fühlte mich verloren, ich war in Panik und so weiter.

Aber was ich schließlich herausgefunden habe, ist, dass mein Zuhause dort ist, wo ich gerade bin.

 

Jetzt habe ich das Gefühl, dass ein Abschnitt  meines Lebens zu Ende ist und es fällt mir nicht so einfach mich davon zu verabschieden. Es passiert gerade viel in mir.

Es ist Zeit für mich gekommen, von München wegzuziehen, wo ich die letzten 10 Jahre zu Hause war, aber ich weiß nicht genau wohin. 

 

Zum ersten Mal in meinem Leben entscheide ich nichts, ich renne nicht in Panik, ich mache kein Hektik und tue einfach nichts. Es ist nicht so einfach, denn es ist das genaue Gegenteil von dem, wie ich früher gehandelt habe. 

 

Und manchmal werden alte Programme in mir aktiv, die mir sagen dass die Welt kein sicherer Ort ist und ich mich nicht entspannen darf, dass ich die Kontrolle  behalten und mich an Dingen und Menschen festhalten muss. 

Programme, die ständig Stress erzeugen und kein Vertrauen in die Existenz zulassen. Aber sobald es mir gelingt, aus diesen Programmen herauszukommen, fühle ich mich wie getragen. Als ob etwas mich sanft an der Hand hält und mich liebevoll durch das Leben führt. 

 

Alles, was mir passiert, hilft mir zu vertrauen und zu lieben. Dies ist keine einfache Lektion, in dieser Leere und Ungewissheit zu sein, ohne sich zu verstecken oder abzulenken. 

Ich lerne, auf die Ereignisse zu antworten, die mir das Leben bringt und bewege mich im fluß mit ihm, statt schneller als das Leben zu laufen. Ich lasse mein Leben von Augenblick zu Augenblick sich entfalten und fühle seinen Rhythmus, statt dem Leben meinen Rhythmus aufzuzwingen. 

Und ich beginne zu sehen, dass der Wunsch, alles unter Kontrolle zu halten und zu wissen, was im nächsten Moment passieren wird, das Leben selber tötet. Je mehr ich Kontrolle und Ideen über das, was passieren soll los lasse, desto interessanter, spontaner und lebendiger wird es. Und ich bin sogar neugierig) 

 

Als ob alles um mich herum zum Leben erwacht und mich unterstützt.

 

Ich sehe, dass alle unsere Vorstellungen von Sicherheit und der Wunsch, alles unter Kontrolle zu halten, uns begrenzt. Es hält uns klein. Wir haben diese Idee dass wir uns an etwas stabiles halten müssen, um zu überleben. Wir haben Angst dass wenn wir die Kontrolle aufgeben, wird es uns aus der Bahn werfen. 

 

In der Tat, wenn wir die Kontrolle aufgeben, kann es uns in die Arme Gottes werfen *.

 

 * Ich möchte klarstellen, dass wenn ich das Wort Gott in meinen Texten verwende, ich nicht einen christlichen, katholischen oder buddhistischen usw Gott meine. Ich gehöre keinem religiösen Strom an. Bei Gott, meine ich das Universum, Existenz, die Energie des Lebens oder höheres Bewusstsein.